Workshop von Kreis und Gemeinden
Mehrheit für das Amtsmodell
Foto: Nicole Lütke Wie könnte die Zusammenarbeit in den Amtsgemeinden in Zukunf aussehen? – Kommt vielleicht doch das Amtsmodell? Darüber diskutierten der Kreis Nordfriesland und die Gemeindevertretungen in einem Workshop.Insel Sylt. Rund 40 Mitglieder der fünf Gemeindevertretungen trafen sich küzrlich, um über die künftige Verwaltungsstruktur der Insel zu beraten. Ziel war es, Vorschläge für ein inselweites Verwaltungsmodell zu erarbeiten. Begleitet wurde die Veranstaltung von Mitarbeitenden der Inselverwaltung sowie rechtlichen Beratern.
Landrat Florian Lorenzen erinnerte an die Vorgeschichte: Bereits vor zwei Jahren gab es einen moderierten Prozess, der jedoch keine konkreten Ergebnisse brachte. Eine Umfrage zu Wünschen und Stand der Verwaltungsstruktur, die Anfang 2024 durchgeführt wurde, lieferte nun die Grundlage für den Workshop.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen ermöglichen drei Modelle: den Status quo, ein gemeinsames Amt oder eine Fusion aller fünf Gemeinden.
Tobias Berger von der Kommunalaufsicht zeigte sich beeindruckt von der hohen Teilnehmerzahl und betonte die Bedeutung eines Konsenses. In Gruppenarbeit diskutierten die Teilnehmer über die mögliche Einrichtung eines inselweiten Gremiums, seine Zusammensetzung und Kompetenzen sowie über Vor- und Nachteile der aktuellen Struktur. Das Meinungsbild war klar: Drei Viertel der Teilnehmenden bevorzugten das Amtsmodell, während der Ist-Zustand keine Befürworter fand. Auch die Option, eine andere Gemeinde als Partner für die Amtsgeschäfte zu gewinnen, stieß auf wenig Zustimmung.
Ein Amtsmodell würde die bisherigen Gemeindegrenzen bewahren und Aufgaben an eine gemeinsame Verwaltung delegieren. Ein inselweites Gremium mit Beschlusskompetenz wäre hingegen nur durch eine Fusion aller Gemeinden möglich. In der Diskussion wurden auch zusätzliche beratende Gremien als mögliche Ergänzung genannt. Noch in diesem Jahr werden die Gemeindevertretungen über das vorgeschlagene Amtsmodell beraten. Lorenzen lobte den offenen Austausch und betonte, dass der Prozess Zeit und den Willen der Insulaner erfordere. Bürgermeister Carsten Kerkamm zeigte sich optimistisch: „Wir sind ein gutes Stück vorangekommen. Jetzt gilt es, Details zu klären und eine gemeinsame Struktur zu entwickeln.“
Tobias Berger ergänzte: „Ein neues Amt könnte bis zum 1. Januar 2026 gegründet sein – wenn die Insel diesen Weg gemeinsam geht.“
Geschrieben von: Nicole Lütke / veröffentlicht am: 20.11.2024