Lockdown-Ende für Friseure auf Sylt
Die Haare sind wieder schön
Foto: oh Die Friseurmeisterin Sabrina Medelnik von der mobilen „Sylter Haarkunst“ freut sich, endlich wieder unter Wahrung aller Sicherheitsauflagen an die Arbeit zu gehen.Insel Sylt.(P.M.) „Das war schon ein tolles Gefühl, endlich wieder eine Schere in der Hand zu haben und zu sehen, wie sich die Kundinnen nachher freuen.“ Schon früh am Montagmorgen ging Sabrina Medelnik an den Start. Sie ist mit Leidenschaft Friseurin und freute sich, wie viele ihrer Berufskolleginnen und Kollegen, dass am 1. März die Corona-Pause für ihren Berufsstand beendet war. Seit dem 16. Dezember 2020 blieben in den Friseursalons die Trockenhauben kalt und die Scheren lagen unbenutzt in den Schubladen. Erst einmal nur bis Januar, so hieß es damals, sollte der Corona-Lockdown andauern, der auch den Einzelhandel und die Gastronomie mit einer Zwangspause belegte. Als erstes Gewerbe gingen am Montag die Friseure wieder an den Start. Darüber freute sich auch die Morsumerin Sabine Rasmußen, die einen der ersten Termine bei ihrer Friseurmeisterin Sabrina Medelnik ergattert hatte.
Die Anzeigen-Expertin der Sylter Zeitung, die sich selbst eher als uneitel bezeichnet, war dann doch mehr als erleichtert, dass nach so langer Zeit bei ihrer Frisur mal wieder eine meisterliche Hand angelegt wurde: „Natürlich sieht es jetzt auf meinem Kopf viel besser aus. Das wurde auch einmal Zeit, dass da mal wieder fachmännisch für Ordnung gesorgt wurde.“
Um diesen lang erwarteten Service zu genießen, musste Sabine Rasmußen noch nicht einmal die eigenen vier Wände verlassen. Friseurmeisterin Medelnik hat sich als mobile Friseurin selbstständig gemacht und besucht ihre Kundinnen und Kunden zu Hause: „Das wird gerne von älteren Kunden genutzt, die selbst nicht mehr so mobil sind. Selbstverständlich wird vor Ort nur unter Einhaltung aller Sicherheitsregeln gearbeitet, das ist wie in einem Salon.“
So sehr sich Sabine Rasmußen über den frühen Friseur-Termin und die frische Frisur freut, so sehr denkt sie auch an andere: „Besonders für ältere Menschen, die sich nicht mehr so gut bewegen können und denen es schwerfällt, sich selbst die Haare zu waschen, ist es wichtig, dass Friseure jetzt wieder arbeiten können.“
Gerade bei diesen Kundinnen spürt Sabrina Medelnik jetzt große Dankbarkeit. Gelernt hat die Friseurmeisterin ihr Handwerk von 2008 bis 2011 bei „Amei Professional Hairstylist“, wo auch heute noch Christina Sänger Chefin ist. Die engagierte Sylterin machte schon während des Lockdowns auf die Folgen der Schließungen für Unternehmen und für die Kunden aufmerksam. Immer dienstags demonstriert sie zusammen mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern vor dem Westerländer Rathaus, um über die aktuelle Lage der Sylter Wirtschaft zu informieren.
Bei Christina Sänger endete die Lockdown-Zeit bereits in der ersten Minute des 1. März. In einer Versteigerung (Erlös für einen guten Zweck) ergatterte eine Kundin diesen Termin und freute sich königlich, schon kurz nach Mitternacht wieder eine ordentliche Frisur zu erhalten.
„Wir haben das natürlich unter Wahrung aller Sicherheitsvorschriften gebührend mit einem kleinen Begrüßungsgläschen Sekt gefeiert. Wir sind alle so glücklich, endlich wieder arbeiten zu können“, berichtet Christina Sänger: „Wir spüren auch bei den Kunden eine ganz große Erleichterung. Viele bringen kleine Geschenke mit, Pralinen oder ein Fläschchen Prosecco. Auch beim Trinkgeld zeigen sich viele sehr großzügig.“
Sowohl bei „Amei“ als auch bei Sabrina Medelnik, der mobilen Friseurin der „Sylter Haarkunst“, ist der Terminkalender gut gefüllt: „Es gibt aber immer einige Lücken, es lohnt sich, nachzufragen.“
/ veröffentlicht am: 03.03.2021