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Nur sechs Wagen in der Hauptverkehrszeit

Ein halber Zug auf dem Weg nach Sylt

Foto: Knud Jensen Dicht gedrängt standen am Montagmorgen die Pendler in den sechs Wagen des Zuges, der um 6.31 Uhr ab Niebüll Richtung Sylt unterwegs war.

Von Frank Berno Timm

Insel Sylt.(fbt) Der Zugverkehr nach Sylt bleibt fragil. Am vorgestrigen Montag verkehrte der RE6 mit der Zugnummer 11050 im morgendlichen Berufsverkehr (Abfahrt in Niebüll um 6.31 Uhr) nur mit sechs statt mit zwölf Wagen. Das bestätigte eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Anfrage der „Sylter Zeitung“. Die DB-Sprecherin kommentierte den halben Zugausfall vom Montag so: „Grund dafür war eine kurzfristige Störung beim Zusammenfügen der beiden Parks zu einem ,langen‘ Zug“. Dies sei sehr bedauerlich. Und weiter: „Kleinere betriebliche Störungen können im Ablauf durchaus einmal vorkommen.“ Es handele sich um einen Einzelfall.

Dennis Fiedel von der Nah.SH hatte Anfang Dezember noch erklärt, die Fahrzeugsituation bei DB Regio habe sich tatsächlich etwas entspannt.

Im vergangenen Jahr hatte es immer wieder Debatten um die Marschbahn gegeben.

Nach Informationen unserer Zeitung standen die Fahrgäste in dem verkürzten Regionalexpress am Montagmorgen „wie die Sardinen“. Fahrgäste waren also gezwungen, Pandemie-Abstandsregeln zu verletzen. Und wer kontrolliert deren Einhaltung? Darüber herrschte gestern Verwirrung: Hans-Martin Slopianka, Sprecher des Kreises Nordfriesland, erklärte, dafür sei die Bundespolizei zuständig. Deren Sprecher Jürgen Henningsen sagte, es sei Sache der Ordnungsbehörden. Die Bundespolizei werde nur auf Anforderung der Zugbegleiter tätig, Geldbußen wegen Masken- oder Abstandsverstößen würden an die Ordnungsbehörden weitergereicht.

Achim Bonnichsen, Sprecher der Pendlerinitiative, betonte auf Anfrage unserer Zeitung, tagtäglich gebe es in der Hauptverkehrszeit im Nahverkehr zu wenig Platz. Das Thema existiere bereits seit zwei Jahren. Kontrollen der Maskenpflicht fänden nicht statt. „Der Schaffner guckt mal“, wenn denn mal einer durchkomme. Im Fernverkehr würde die Abstandspflicht dagegen durchgesetzt. In der Facebook-Gruppe der Pendlerinitiative ist der Ärger aktuell ebenfalls groß: Dort ist von einem „Verbrechen“ die Rede, ein Nutzer findet die Überfüllung „unglaublich“.

Vorige Woche war es in Niebüll zu einer Entgleisung einer Lok des blauen Autozugs von RDC gekommen. Nach dem Vorfall wurden, wie ausführlich berichtet, Ermittlungen gegen zwei Bahnmitarbeiter aufgenommen. Bislang gibt es laut Bundespolizei aber keine neuen Erkenntnisse. Damals war eine Lok im Bereich einer Weiche mit einem Drehgestell entgleist, als sie zum Tanken unterwegs war.

Bauarbeiten gehen weiter

Wer die Marschbahn bis Hamburg benutzen will, muss sich auch im Februar auf Verzögerungen wegen laufender Bauarbeiten einstellen. Von Samstag, 6. Februar, bis Sonntag, 28. Februar, jeweils in der Nacht zum Sonntag von 22.30 Uhr bis 3.30 Uhr, besteht demnach Schienenersatzverkehr für einzelne Züge zwischen Hamburg-Altona und Elmshorn/Itzehoe; die Züge zwischen Elmshorn und Husum fahren später. Einige Züge halten nicht überall, in einem Fall fährt ein zusätzlicher Bus. Wichtig bleibt, sich vor Fahrtantritt zu informieren.


/ veröffentlicht am: 13.01.2021
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