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Beschluss zum Beherbergungskonzept am kommenden Montag im Bauausschuss

Historische Entscheidung für Sylt?

Foto: Sylter Zeitung

Westerland. Das Bürgernetzwerk „Merret reicht’s“ sieht die Gemeinde Sylt vor einer historischen Entscheidung. Am kommenden Montag, um 19 Uhr, wird der Bauausschuss der Gemeinde über das Beherbergungskonzept beraten und einen Beschluss fassen.

Zur Erinnerung: Das Beherbergungskonzept ist das Ergebnis eines unabhängigen Gutachtens, das im Auftrag der Gemeinde angefertigt und im Frühjahr veröffentlich wurde. Es attestiert Sylt elementare Fehlentwicklungen und ein drastisches Missverhältnis zwischen Dauer- und touristischem Wohnraum.

Zwei der diversen Konsequenzen: zum einen die extreme Personalnot in den Betrieben, zum anderen die „Entseelung“ der Inseldörfer. Die facettenreiche Infrastruktur kann immer weniger mit Leben gefüllt werden. Die sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Folgen sind allumfassend.

„Entweder die Gemeindevertreter entscheiden sich für ein restriktives Beherbergungskonzept oder Sylt wird zu einem Center-Park – zu einem gesichtslosen Urlaubsresort“, erklärt Uwe Mantik, Experte für Ortsentwicklung und Verfasser des Gutachtens.
Das Beherbergungskonzept sieht vor, der Schaffung von weiteren Ferienwohungen und Zweitwohnsitzen in Form von Neubauten sowie die Nutzungs-Umwandlung von derzeit etwas 100 Wohneinheiten im Jahr mit verschiedenen Maßnahmen entgegenzutreten. Die gutachterliche Expertise spielt den „Merrets“ in die Karten: Das Bürgernetzwerk fordert schon lange, dem „Tod auf Raten“ konsequentes Handeln entgegenzusetzen. Seit dem Gutachten gibt es nun einen professionellen, empirischen Blick auf die Situation.

Zu den ersten Initiativen des Bürgernetzwerkes gehörte es, alle Baustellen zu kartieren, sowie Flächen aufzulisten, deren Zukunft ungewiss ist. Daraus wurde eine Baustellenkarte mit den wichtigsten Forderungen entwickelt. Diese kamen auf ein XL-Banner mit spektakulären Maßen von 8x 3-Metern, das zukünftig an verschiedenen Inselorten als Erinnerung an den Ist-Zustand zu sehen sein wird. Spätestens seit dem Besuch von Wirtschaftsministers Claus Madsen Ende August bei der „Merret-Podiumsdiskussion“ im Keitumer Friesensaal scheint ein Ruck durch die Reihen der Sylter Politiker gegangen zu sein. Es gibt Grund zu hoffen, dass durch den Beschluss des Beherbergungskonzeptes die Weichen neu gestellt werden, um einen totalen Ausverkauf der Insel zu verhindern.

Um die Insel auch in Zukunft als attraktiven Lebensraum zu erhalten, müssen allerdings auch die vier Amtsgemeinden diese Schritte mitgehen.
Die Initiative hofft, dass viele Sylter am Montag mit dabei sein werden.


Geschrieben von: Sylter Zeitung / veröffentlicht am: 08.09.2022
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