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Schwächere Preisdynamik

HypoVereinsbank stellt Immobilienbericht vor

Foto: Heiko Wiegand Nach der Pressekonferenz in den Räumen der HypoVereinsbank in Westerland (v.l.): Thomas Widder, Relationship Manager Private Banking, und Clemens Raab, Filial- direktor für Westerland, Niebüll und Wyk auf Föhr.

Insel Sylt. Die HypoVereinsbank hat ihren aktuellen Wohnimmobilienmarktbericht für Sylt und Föhr vorgestellt. Dabei ist Sylt zu einem der teuersten Immobilienstandorte in Deutschland avanciert. Auch Föhr hat während der Niedrigzinsphase deutliche Preissteigerungen erfahren. Die Pandemie hat dabei sogar noch als Treiber fungiert und die Kaufpreise in diesem Zeitraum noch einmal sprunghaft anziehen lassen. „Vor allem Föhr profitierte dank seiner besseren Erreichbarkeit, da auch einige Sylter Kaufinteressenten die ruhigere Insel für sich als Alternative entdecken. Mit den gestiegenen Finanzierungskosten aufgrund der Zinswende und der hohen Inflation ist das Marktgeschehen auch bei Ferienimmobilien seit Frühjahr 2022 ins Stocken geraten. Eine schwächere Nachfrage, längere Vermarktungszeiten und eine Abschwächung der Preisdynamik sind erkennbar – vor allem in den mittleren und wenig gefragten Lagen und speziell dort bei energetisch unzureichend ausgestatteten Gebäuden“, fasst Clemens Raab, Leiter Filialverbund Sylt der HypoVereinsbank, zusammen.
Da Ferienimmobilien im Top-Segment häufig mit hohem Eigenmittelanteil erworben werden, sind die Auswirkungen allerdings hier am schwächsten. Angesichts des jahrelangen Booms haben sich die Preisunterschiede zwischen den Inselorten auf Sylt und Föhr verringert, weil auch zuvor günstigere Lagen stark nachgefragt waren, auf Sylt beispielsweise Tinnum und Hörnum. List ist inzwischen zu einem weiteren Zentrum der Insel aufgestiegen. Zu den exklusivsten und gefragtesten Wohnstandorten zählen auf Sylt neben Kampen vor allem Keitum, Rantum und Braderup sowie die wassernahen Wohnstraßen in den Dünen von List. Aber auch Morsum, Hörnum und Munkmarsch verfügen über Straßenzüge in den Dünen oder am Wattenmeer, die ebenfalls zu den Top-Lagen mit Spitzenpreisen zählen.
Am teuersten sind auf Sylt Anwesen mit Blick auf das offene Meer bzw. das Watt oder Lagen in den Dünen. Entsprechend werden Liebhaberpreise erzielt, die auch aufgrund des knappen Angebots vielfach im zweistelligen Millionenbereich liegen. Unangefochtener Spitzenreiter bleibt dabei Kampen. Schwieriger zu vermarkten sind energetisch sanierungsbedürftige Objekte oder ältere Häuser mit Standardarchitektur. Da die Kundschaft zuletzt kritischer geworden ist, ist nicht mehr jeder Preis durchsetzbar.
In Bezug auf die Finanzierung der Wohnimmobilien beobachtet die HypoVereinsbank bei ihren Kunden trotz des geänderten Zinsumfelds nach wie vor ein sehr besonnenes Verhalten bei der Finanzierungsentscheidung: „Unsere Privatkunden bringen bei der Immobilienfinanzierung trotz der hohen Kaufpreise und der steigenden Inflation immer noch rund 20 Prozent Eigenkapital auf“, erklärte Clemens Raab.
Die Hauptdeterminanten des lokalen Immobilienmarktes zeigen sich noch weitgehend robust: Der anhaltende Mangel an Bauland und nachfragegerechten Objekten sowie eine eigenkapitalstarke Klientel werden vermutlich auch in der aktuellen Zinsphase weiterhin für eine ausreichende Nachfrage in den Top-Lagen und im hochwertigen Segment sorgen. Im restlichen Marktsegment dürfte sich das Marktgeschehen mit Stabilisierung des Zinsni- veaus ab 2024 beleben.


Geschrieben von: Heiko Wiegand / veröffentlicht am: 26.09.2023
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