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Der Förderverein „Gesucht-Gefunden-Sylt“ hilft auf Sylt

Fast eine halbe Million Euro in 10 Jahren verteilt

Foto: GGS

Insel Sylt. Es gibt sie sogar in den von Fake News gefluteten sozialen Netzwerken: kleine Inseln, auf denen man daran erinnert wird, dass die Welt gar kein so schlechter Ort ist. Daran, dass es neben Hass und Häme auch Hilfsbereitschaft und Gemeinsinn gibt.

So eine Insel ist die Facebook-Gruppe Gesucht-Gefunden-Sylt (GGS). Seit 13 Jahren organisiert sie digitale Nachbarschaftshilfe: Von „Hund aufgegriffen“ über „Gitarrenlehrer, Tanzpartner oder Schneeanzug in Größe 146 gesucht“ bis zu „Möbel oder Konzertkarte zu verschenken“ und immer wieder die Frage, ob jemand den DHL-Boten gesehen oder Umzugskartons übrig hat… Ein Nett- und Netzwerk für die Insel, an dem mittlerweile beinahe 13.000 fest auf Sylt lebende oder arbeitende Mitglieder knüpfen. Sie alle bekommen die Anfragen und Angebote auf ihre Smartphones gespült und wer eine Antwort weiß oder gerade zu klein gewordene Skiklamotten aussortiert, der meldet sich. Nur wer pöbelt, wird vom Administratoren-Team (siehe Foto) „vor die Tür begleitet“, sprich aus der Gruppe ausgeschlossen.

Aber GGS erleichtert und verschönert den Einheimischen nicht nur den Inselalltag, sondern trägt auch den 2015 gegründeten Förderverein. Neun Sylter Unternehmen (Sylter Eismanufaktur, EVS, Jan Junge – Straßen- und Tiefbau, B. Päschel – Haus- und Gartenpflege, die Medienmanufaktur, in der auch der Sylter Spiegel und der insulare Veranstaltungskalender ‚Dein Sylt‘ erscheint, Autohaus Georg Nielsen, Appartementvermietung Christa Schmitz, Sylt Fisch und der Sylter Schützenverein) zahlen je 500 Euro pro Jahr, um mit ihren Firmen- oder Vereinsnamen neben dem Gruppen-Logo zu erscheinen. Dazu kommen Sammel- und Spendenaktionen: im Dezember spendierte das Team von Fruchthandel Decker sein Trinkgeld. Eine private Haushaltsauflösung brachte 250 Euro. Vom Autohaus Rosier gab es 1.000 Euro …

Jeder Cent davon bleibt auf der Insel: ein Lastenrad für eine hilfsbedürftige Mutter (das Fahrrad-Zentrum gewährte GGS satten Preisnachlass), Einkaufsgutscheine für eine verarmte Rentnerin, Zuschüsse zu Anti-Gewalt-Training, Beerdigungskosten, Fahrgeld für Jugend-Freizeiten, Hilfe bei einem Engpass des Tierheims, mit 5.000 Euro der Löwenteil für eine Restaurierungsaktion im Heimatmuseum … 44.000 Euro wurden so 2024 an nachweislich in Not geratene Privatpersonen und an Vereine ausgezahlt. Gut eine halbe Million Euro waren es in den vergangenen zehn Jahren insgesamt. Und wenn Gruppenmitglieder Sonntagvormittag mit einem überforderten 18-Jährigen Möbel in der ersten eigenen Wohnung aufbauen, 230 Weihnachtspakete für Kinder aus sozialschwachen Familien transportieren oder der Mutter eines Drogenabhängigen einen Beratungstermin organisieren, dann taucht der Wert dieser Leistungen in keiner Statistik auf. Dazu heißt es in den GGS-Statuten: „Werdet hier bitte nur Mitglied, wenn ihr bereit seid, Anderen zu helfen. Mit Antworten oder Taten.“ Aktivität ist gewünscht – und Hilfsbereitschaft ist so etwas wie die Eintrittskarte für die Insel auf der Insel.

Foto: Gesucht-Gefunden-Sylt


Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 26.01.2025
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