Kürzungen bedrohen ehrenamtliches Engagement
Ohne Freiwillige kein Schutz des Wattenmeers
Foto: Amelie Gonzalez/Schutzstation Freiwillige grenzen einen Strandabschnitt auf Sylt zum Schutz von Sandregenpfeifern und seltenen Pflanzen wie Stranddisteln ab.Insel Sylt. Zum Internationalen Tag des Ehrenamts hebt die Schutzstation Wattenmeer die Bedeutung des freiwilligen Engagements für den Schutz des einzigartigen Wattenmeer-Ökosystems hervor. Jährlich setzen sich über 160 Freiwillige im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes und des Freiwilligen Ökologischen Jahres für das Weltnaturerbe ein. Sie sind unverzichtbare Stützen der Umweltbildung und Naturschutzarbeit.
„Unsere Freiwilligen sind unersetzlich. Sie informieren Besucher über das Wattenmeer, schützen bedrohte Tier- und Pflanzenarten und leisten wertvolle Aufklärungsarbeit. Diese engagierten Menschen geben dem Wattenmeer eine Stimme. Umso alarmierender ist es, dass Kürzungen im Bundeshaushalt die Freiwilligendienstplätze akut gefährden“, warnt Harald Förster, Geschäftsführer der Schutzstation Wattenmeer e.V.
Bereits 2024 konnten viele Freiwilligenplätze bundesweit nicht besetzt werden, da die finanziellen Mittel für 2025 fehlten. Die Situation verschärft sich nun weiter, da aufgrund des fehlenden Haushalts keine neuen Vereinbarungen getroffen werden können. Junge Menschen, die sich orientieren oder Verantwortung im sozialen und ökologischen Bereich übernehmen möchten, verlieren damit ihre Perspektiven. Gleichzeitig fehlen vielen Naturschutz-Einrichtungen, wie der Schutzstation, dringend benötigte helfende Hände. „Es braucht nicht nur eine kontinuierliche und ausreichende Finanzierung, sondern auch einen Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst. Dies würde jungen Menschen Planungssicherheit bieten und es ermöglichen, den Naturschutz im Wattenmeer langfristig zu sichern“, fordert Förster.
Das freiwillige Engagement bei der Schutzstation Wattenmeer ist mehr als nur eine Aufgabe – es ist ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt des Weltnaturerbes. Die Schutzstation ruft daher Politik und Gesellschaft auf, Freiwilligendienste und ehrenamtliches Engagement als Investition in die Zukunft zu betrachten und entsprechend zu handeln.
Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 28.12.2024