Wohnraum für Sylt
Zusätzliches Baugebiet für die EVS?

Sylt. Wenn Der Bebauungsplan Nr. 153 „Wenningstedter Weg“ in der Gemeinde Sylt soll der Energieversorgung Sylt (EVS) den Bau von fünf Doppelhäusern ermöglichen. Das geplante Baugebiet liegt in direkter Nachbarschaft zum zukünftigen Wohnquartier Nord in Westerland. Hier entwickelt das Kommunale Liegenschaftsmanagement Sylt (KLM) auf dem ehemaligen Gelände der Standortverwaltung und der jetzigen Wohnsiedlung Nord im Hugo-Köcke-Weg insgesamt rund 250 Wohneinheiten, darunter auch Doppelhaushälften.
Die Umsetzung eines zeitgemäßen und lebenswerten Wohnquartiers soll Bewohnern unterschiedlichster Einkommens- und Familiensituationen ein zukünftiges Zuhause bieten. Die Wohnraumknappheit auf Sylt bleibt ein drängendes Problem. Auch die EVS will sich dieser Herausforderung stellen.
Doch die aktuelle Entwicklung wirft Fragen auf: Ist der Wohnungsbau der EVS wirklich der beste Weg? Oder gibt es folgerichtigere Lösungen, um die Versiegelung wertvoller Flächen zu verhindern und potentiale für eine Entwicklung für die folgenden Generationen zu ermöglichen? Da KLM bereits umfangreiche Wohnungsbauprojekte realisiert, erscheint eine Kooperation sinnvoller als zwei getrennte Vorhaben. Die EVS engagiert sich neben der Energieversorgung zunehmend auch im Wohnungsbau. Dabei sollen Neubauten auf bislang unversiegelten Flächen entstehen. Während das KLM in der Nachbarschaft bereits versiegelte Areale nutzt, steht bei der EVS die Inanspruchnahme neuer Flächen im Fokus. Dies kann zu Kritik führen, da nachhaltige Nachverdichtungspotenziale ungenutzt bleiben und weitere seltene unversiegelte Grünflächen in Westerland verschwinden.
Das KLM hat sich als Experte für nachhaltigen Wohnungsbau etabliert. Es setzt auf Bestandsentwicklung, moderate Verdichtung und sozialverträgliche Mietmodelle. Durch eine Kooperation mit der EVS, beides Gemeindeeigene Unternehmen, könnten Synergien genutzt werden:
Die EVS könnte ihre Kompetenz im Bereich Energie einbringen, während das KLM eine nachhaltige Quartiersplanung sicherstellt. Dies würde nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch langfristig die Wohnqualität für Insulaner verbessern.
Die Wohnraumsituation auf Sylt ist komplex und erfordert durchdachte Lösungen. Statt zwei teilweise konkurrierende Bauprojekte getrennt zu realisieren, könnten EVS und KLM ihre Kräfte bündeln.
Eine gemeinsame Planung würde den Flächenverbrauch minimieren, bestehende Infrastruktur effizienter nutzen und langfristig zu einer nachhaltigen und sozial verträglichen Wohnraumentwicklung beitragen.
Geschrieben von: Redaktion / veröffentlicht am: 24.02.2025